Wir haben im Gehirn unseres Kopfes zentrale Nervenzentren, die alles steuern: sowohl wie wir fühlen, was wir denken, wie wir uns in Beziehung setzen wird von ihnen selbst-reguliert; sie regulieren aber auch Verdauung, Atmung, Herzschlag, etc.; das heißt: unser Gemütszustand von Neugierde, Offenheit, Interesse bzw. von Überforderung, Verschlossenheit, Desinteresse, Niedergeschlagenheit oder Depression sind nicht bloße psychische oder emotionale Realitäten, die mit unserer Körperbioologie nichts zu tun hätten. Wie es uns geht, hängt ganz stark von diesen Gehirnzentren ab, die nicht nur alle körperlichen Prozesse steuern, sondern auch unsere Aufmerksamkeit, unsere Konzentration, unsere Humorfähigkeit, unsere Kontaktfähigkeit, etc., etc...
Wie kann die Harmonie im Gehirn gestört werden?
Vereinfacht ausgedrückt kann unser Gehirn als entscheidender Teil der Hardware unseres Körpers angesehen werden. Das Gehirn hat dabei die Bedeutung des Betriebssystems. Es steuert die spezielleren Funktionen (von Verdauunng, Atmung, Kreislauf, aber auch Kommunikation, Gefühle, Zielsetzung, etc.). Dieses Betriebssystem wurde in seinen Grundelementen schon vor Hunterten von Millionen Jahren angelegt.
In der "Technikzentrale" unseres Körpers werden gleichsam der Technikzentrale eines Wohnhauses alle Grundfunktionen gesteuert: Atmung, Verdauung, Herzfrequenz, Wärmeregulation, etc.
In dem vor Hunderten von Millionen von Jahren entstandenen Betriebssystem wurde ein Gefahren-Melder bzw. Rauchmelder eingebaut, um möglichst früh überlebensssichernde Maßnahmen einleiten zu können.
War/ist eine Situation als gefährlich interpretiert worden, dann wurde/wird im Überlebenspiloten aus zwei grundlegenden Programmen dasjenige ausgewählt, das zum Sichern des Überlebens am besten schien/scheint. Das eine Grundprogramm ist das Kampf-Flucht-, das andere das Erstarrungs-Programm.
Die Betriebssystem-Elemente Technikzentrale, Rauchmelder und Überlebens-Pilot regulieren unseren Körper in ungefährlichen wie in gefährlichen Situationen. Können Gefahren-Situatioen nicht erfolgreich bewältigt werden, dann kann sich das Betriebssystem "aufhängen". Den Begriff "aufhängen" gibt es auch in der Welt der Computer. Dort lässt sich ein aufgehängtes Betriebssystem mit dem Reset-Knopf beheben.
Wie ich ein aufgehängtes Betriebssystem wieder in die Harmonie bewege, skizziere ich im Abschnitt "Behandlung".
Wenn sich das Betriebssystem in unserem Gehirn aufgehängt hat, dann produziert es eine veränderte Zusammensetzung von Nervenbotenstoffen (Fachworte dafür: Neurotransmitter bzw. Neuropeptide). Solche Nervenbotenstoffe sind z. B. das Dopamin oder das Serotonin. Es ist mir hier nicht so wichtig, die genaue Definition von den Nervenbotenstoffen zu geben. Sondern viel wichtiger ist, dass bei Depression weltweit bekannt ist, dass der biochemische Chocktail, den ein "depressives Gehirn" erzeugt, verändert ist.
Um dies verständlich zu machen benutze ich die Analogie eines Auto-Motors: Nehmen wir an, die Steuerungs-Elektronik für den Motor hat sich aufgehängt (ähnlich wie in unseren Computern, wenn sich dort das Betriebssystem aufhängt). Dann funktioniert nur noch wenig: weder ist das Brennstoff-Luft-Gemisch im Vergaser optimal, noch werden die Zündfunken der Zündkerzen richtig gezündet, noch funktionieren die Zylinder im richtigen Tackt; dann läuft der Motor nicht optimal, dann entsteht erhöhter Verschleiß.
Um dies zu beheben, würde kaum ein Mechaniker mehr Brennstoff in den Tank geben.
Dementsprechend führe ich auch nicht hauptsächlich Botenstoffe ins Gehirn - das empfehle ich zwar auch; aber hauptsächlich sorge ich dafür, dass das Betriebssystem wieder in Richtung optimale Funktionsweise bewegt wird.